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Die Carl Zeiss Meditec Gruppe

Konzernstruktur

Die Carl Zeiss Meditec Gruppe (im Folgenden das Unternehmen, die Gesellschaft, der Konzern) ist ein international aufgestelltes Unternehmen mit Sitz in Jena, Deutschland, und weiteren Tochtergesellschaften in und außerhalb von Deutschland. Die Carl Zeiss Meditec AG ist die Konzernobergesellschaft der Carl Zeiss Meditec Gruppe und an der deutschen Börse im MDAX und TecDAX notiert.

Die Ertragslage der Carl Zeiss Meditec AG ist in erheblichem Maße von ihren Tochtergesellschaften beeinflusst. Ebenso unterliegt die Geschäftsentwicklung der Carl Zeiss Meditec AG grundsätzlich den gleichen Chancen und Risiken wie die der Carl Zeiss Meditec Gruppe. Der Ausblick für die Gruppe spiegelt aufgrund der Verflechtungen zwischen der Carl Zeiss Meditec AG und ihren Tochtergesellschaften sowie angesichts des Gewichts der Carl Zeiss Meditec AG innerhalb der Gruppe auch größtenteils die Erwartungen für die Carl Zeiss Meditec AG wider. Somit erfolgt aus Gründen einer kompakteren Darstellung die Erläuterung der Geschäftsentwicklung der Carl Zeiss Meditec AG und der Carl Zeiss Meditec Gruppe in Form eines zusammengefassten Lageberichts. Die wesentlichen Beteiligungen der Carl Zeiss Meditec Gruppe zum 30. September 2025 werden in der nachfolgenden Abbildung dargestellt:

Beteiligungsstruktur der Carl Zeiss Meditec Gruppe zum 30. September 2025

Beteiligungsstruktur der Carl Zeiss Meditec Gruppe zum 30. September 2025 (Grafik)

Märkte

Mit Firmensitz in Jena sowie weiteren Betriebsstätten und Tochterunternehmen unter anderem in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Spanien, den USA, Japan und China ist die Carl Zeiss Meditec Gruppe in wichtigen Märkten der Medizintechnik direkt vertreten. Weiterhin nutzt die Carl Zeiss Meditec Gruppe das Vertriebsnetz der ZEISS Gruppe1 mit mehr als 60 Vertriebs- und Servicestandorten sowie mehr als 30 Produktionsstandorten. Auf diese Weise sichert sich die Gesellschaft die Kundennähe im internationalen Wettbewerb. Neben eigenen Forschungs- und Entwicklungsstandorten kann die Carl Zeiss Meditec Gruppe ebenso auf die Kompetenz der ZEISS Gruppe zurückgreifen. Von über 30 Forschungs- und Entwicklungsstandorten der ZEISS Gruppe weltweit sind insbesondere China und Indien wichtige Entwicklungszentren. Sie bieten die Möglichkeit, mit den Kundinnen und Kunden vor Ort zu arbeiten, um ein besseres regionales Marktverständnis zu erlangen und spezifische, den Marktbedürfnissen angepasste Produkte zu entwickeln.

Organisation und Geschäftstätigkeit

Das Tätigkeitsfeld der Carl Zeiss Meditec Gruppe teilt sich in zwei Hauptbereiche bzw. Strategic Business Units (SBU) auf. Die Einteilung der Geschäftsfelder orientiert sich an den Anwendungsfeldern und Kundengruppen innerhalb der Augenheilkunde und Mikrochirurgie. Daher wird zwischen der SBU Ophthalmology (OPT) und SBU Microsurgery (MCS) unterschieden.

Ophthalmology

Innerhalb des strategischen Geschäftsbereiches Ophthalmology bietet die Carl Zeiss Meditec Gruppe alle wesentlichen Arten von Medizinprodukten von Geräten über Verbrauchsmaterialien bis hin zu Implantaten an, die für die augenärztliche Chirurgie und Diagnostik relevant sind.

Für die Diagnostik, die Behandlung und das Monitoring chronischer Augenkrankheiten bietet die Carl Zeiss Meditec Gruppe Geräte für die allgemeine augenärztliche Untersuchung und Versorgung an. Zum Produktportfolio gehören neben Spaltlampen, Refraktometern und Tonometern auch Geräte für die optische Kohärenztomographie (OCT) und Funduskameras, die in Kliniken und Praxen für die Untersuchung der Netzhaut eingesetzt werden. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Geräte für die funktionale Glaukomdiagnostik (Perimeter) an. Zum Angebot für die chirurgische Ophthalmologie gehören Operationsmikroskope, Biometer und Phakoemulsifikations- bzw. Vitrektomiegeräte. Für die Kataraktchirurgie bietet die Carl Zeiss Meditec Gruppe zudem ein Angebot an Intraokularlinsen (IOLs) an. Im Bereich der refraktiven Chirurgie umfasst das Produktportfolio primär Systeme und Verbrauchsmaterialien für Augenlaserkorrekturen. Dazu gehört unter anderem der Femtosekundenlaser VISUMAX®, der mittels Lentikelextraktion (SMILE®), eine minimal-invasive Korrektur von Fehlsichtigkeiten ermöglicht. Ergänzend dazu werden digitale Produkte angeboten, die die Speicherung, Auswertung sowie das Teilen klinischer Daten ermöglichen.

Microsurgery

Im strategischen Geschäftsbereich Microsurgery bietet die Carl Zeiss Meditec Gruppe Produkte und Lösungen für minimal-invasive chirurgische Behandlungen an. Zu den Kundinnen und Kunden zählen Kliniken und Praxen für die Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie, HNO- und rekonstruktive Chirurgie sowie die Zahnheilkunde. Während chirurgischer Eingriffe unterstützen Lösungen von ZEISS beispielsweise die intraoperative Diagnostik und stellen Informationen bereit, die für das menschliche Auge sonst nicht sichtbar wären, etwa mit Fluoreszenzmodulen.

Das Produktportfolio umfasst die chirurgische Visualisierung, interoperative Strahlentherapie, interoperative Pathologie, chirurgische Spezialinstrumente, sowie digitale Lösungen. Produktübergreifende Workflow-Lösungen wie beispielsweise der ZEISS Tumor Workflow kombinieren dabei verschiedene Produkte und Technologien zu einer Gesamtlösung mit zusätzlichem Kundenmehrwert über die Einzelprodukte hinweg.

Konzernstrategie

Die Carl Zeiss Meditec AG verfolgt als international aufgestellter Medizintechnikkonzern eine langfristige Wachstumsstrategie, die auf technologischer Exzellenz, globaler Präsenz und konsequenter Kundenorientierung basiert. Im Fokus stehen die beiden strategischen Geschäftseinheiten Ophthalmologie und Mikrochirurgie, deren Lösungen weltweit Maßstäbe setzen. Ein zentrales Element der Strategie ist die konsequente Digitalisierung klinischer Workflows: Durch intelligente, vernetzte Systeme werden diagnostische und therapeutische Prozesse effizienter gestaltet und die Interoperabilität zwischen Geräten, Software und Datenplattformen verbessert. Diese digitalen Lösungen ermöglichen nicht nur eine höhere Versorgungsqualität, sondern bilden auch die Grundlage für die Umsetzung der Workflow-Strategie, die eine ganzheitliche Betrachtung des klinischen Prozesses in den Mittelpunkt stellt.

Forschung und Entwicklung (F&E) sind dabei der Schlüssel zur Innovationskraft des Unternehmens. Durch kontinuierliche Investitionen in neue Technologien, Plattformen und Anwendungen wird die Position als Innovationsführer in der Augenchirurgie und Mikrochirurgie weiter gestärkt. Ergänzend dazu nutzt Carl Zeiss Meditec Gruppe gezielt M&A-Initiativen als strategisches Instrument, um das Portfolio zu erweitern, neue Märkte zu erschließen und Synergien zu realisieren. Dabei gewinnt auch die Aufnahme von Verbrauchsprodukten zunehmend an Bedeutung, um die Kundenbindung zu stärken und die Integration in klinische Workflows weiter zu vertiefen. Die Kombination aus interner Innovationskraft, digitaler Transformation und externer Wachstumsdynamik schafft nachhaltige Werte für Patientinnen und Patienten, Kundinnen und Kunden sowie Aktionärinnen und Aktionäre.

Unternehmensführung

Innerhalb der Carl Zeiss Meditec Gruppe ist das zentrale Führungsorgan der Vorstand, bestehend aus dem Vorstandsvorsitzenden und dem Finanzvorstand. Unterstützt wird der Vorstand durch einen erweiterten Verwaltungsausschuss. Diesem Gremium gehören neben den beiden Mitgliedern des Vorstands noch die Leitungen der strategischen Geschäftsbereiche Ophthalmology und Microsurgery sowie den Leitenden der Bereiche Operations, Human Resources und Digital an. Die Führungsebenen unterhalb des Verwaltungsausschusses nehmen ihre Managementverantwortung gemäß der Organisationsstruktur regions- und standortübergreifend wahr. Organisationsübergreifende Funktionen wie beispielsweise Finance oder Communications werden zentral verantwortet. In den Ländergesellschaften erfolgt die lokale Umsetzung der Strategien und Projekte unter Berücksichtigung der jeweiligen geltenden Gesetze, Geschäftsordnungen und Satzungen sowie der geltenden Unternehmenswerte und Grundsätze. Der Vorstand ist dafür verantwortlich, aktuelle Themen und geplante operative Veränderungen regelmäßig, mindestens quartalsweise, an den Aufsichtsrat zu berichten. In ihrer Gesamtheit verfügen die Mitglieder von Vorstand, Aufsichtsrat und erweitertem Verwaltungsausschuss über relevante Erfahrungen für die Sektoren, Produkte und geografischen Standorte der Carl Zeiss Meditec Gruppe.

Als Unternehmen der ZEISS Gruppe gilt auch für die Carl Zeiss Meditec Gruppe der weltweite Verhaltenskodex der ZEISS Gruppe („Verhaltenskodex für die ZEISS Gruppe“). Dieser legt die Grundregeln guten und fairen Verhaltens im Wettbewerb und im Umgang mit allen Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern, Kundinnen und Kunden fest. Der Verhaltenskodex legt die fundamentalen ethischen Verhaltensprinzipien und Werte fest, die das Handeln von Management sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Unternehmensalltag bestimmen sollen.

Konzernsteuerung

Die konsequente Umsetzung der Konzernstrategie soll einen langfristigen Wertzuwachs sichern. Ein umfassendes Kennzahlensystem dient dabei als Instrumentarium für die finanzwirtschaftliche Steuerung der Carl Zeiss Meditec Gruppe. Das größte Gewicht entfällt hierbei auf den Economic Value Added® (EVA®)2, den Free Cashflow (FCF)3, das EBITA4 sowie die EBITA-Marge und das Umsatzwachstum. Diese Steuerungsgrößen definieren die Balance zwischen Wachstum, Rentabilität und Finanzkraft, auf der eine nachhaltige Entwicklung des Unternehmens aufbaut. Deswegen sind diese finanziellen Kennzahlen als bedeutsamste Steuerungsgrößen definiert. Diese werden durch strategische Maßnahmen und Projekte in den Bereichen Customer Excellence, People/Performance Culture und Operational Excellence ergänzt.

Die Steuerungsgröße EBITA wird nur auf Konzernebene für die Steuerung verwendet, nicht aber auf Ebene des Einzelunternehmens Carl Zeiss Meditec AG; EVA® und FCF werden nur auf Konzernebene bestimmt, nicht auf Segmentebene.

1 Carl Zeiss AG und alle Tochtergesellschaften

2 Berechnung: EVA® = operatives Ergebnis (EBIT) nach Steuern (Konzernsteuersatz 29,87 %) zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisallokationen in Höhe von 34,4 Mio. € abzüglich Kapitalkosten in Höhe von 246,4 Mio. € für das Geschäftsjahr 2024/25. (Berechnung Kapitalkosten: durchschnittlich gebundenes Geschäftsvermögen, welches um Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisallokationen bereinigt („Brutto“-Vermögensbasis) wird (2024/25: 2.433,2 Mio. €), multipliziert mit dem Kapitalkostensatz (2024/25: 10,4 %)).

3 Berechnung: Free Cashflow (FCF) = EBIT ± Veränderungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ± Veränderungen der Vorräte einschließlich Vorauszahlungen ± Veränderungen der Rückstellungen (ohne Pensionsrückstellungen sowie Steuerrückstellungen) ± Veränderungen der kurzfristigen abgegrenzten Verbindlichkeiten ± Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen + Veränderung erhaltene Anzahlungen ± Veränderungen der Leasingverbindlichkeiten ± Veränderungen weiterer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten – Zunahme an Investitionen in Sachanlagen (inkl. Zugänge in den Nutzungsrechten) und immateriellen Vermögenswerten + Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen – Erwerb von Beteiligungen.

4 Berechnung: EBITA = EBIT + Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen auf immaterielle Vermögenswerte

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